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Spanien (реферат)

Язык: английский
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Реферат на тему:

Spanien

Spanien erstreckt sich ueber den groesseren Teil (etwa 80 Prozent) der
Iberischen Halbinsel und grenzt im Norden an den Golf von Biscaya, an
Frankreich und Andorra, im Osten an das Mittelmeer, im Sueden an das
Mittelmeer und an den Atlantik und im Westen an Portugal und den
Atlantik. Die britische Kronkolonie Gibraltar liegt im aeussersten
Sueden von Spanien und wird von diesem beansprucht. Die Balearen im
Mittelmeer und die Kanarischen Inseln im Atlantik vor der Kueste Afrikas
sind spanische Gebiete. Weiterhin stehen zwei kleine Exklaven in
Marokko, Ceuta und Melilla, sowie drei Inselgruppen nahe der Kueste von
Afrika (Penon de Velez de la Gomera, die Alhucemas- und die
Chafarinas-Inseln) unter spanischer Verwaltung. Das Staatsgebiet
Spaniens einschliesslich der Gebiete in Afrika und der Inselterritorien
belaeuft sich auf 505 990 Quadratkilometer. Madrid ist Hauptstadt und
gleichzeitig die groesste Stadt des Landes.

Spaniens Mittelmeerkueste ist etwa 1 660 Kilometer, die Atlantikkueste
etwa 710 Kilometer lang. Die lange, ununterbrochene Gebirgskette der
Pyrenaeen, die sich auf etwa 435 Kilometer vom Golf von Biscaya bis zum
Mittelmeer erstreckt, bildet im Norden die natuerliche Grenze zu
Frankreich und damit zu Westeuropa. Im aeussersten Sueden trennt die
Strasse von Gibraltar, die an ihrer schmalsten Stelle weniger als 13
Kilometer breit ist, Spanien von Afrika.

Das spanische Festland wird von drei unterschiedlichen
Landschaftsraeumen gepraegt. Dies sind das zentrale Hochland der Meseta,
die randlich anschliessenden Gebirge sowie die aeusseren Becken- und
Gebirgslandschaften. Die mittlere Hoehe des Festlandes betraegt etwa
660 Meter ueber dem Meeresspiegel. Damit ist Spanien nach der Schweiz
das gebirgigste Land des europaeischen Kontinents.

Das ausgedehnte Hochland der Meseta mit Madrid im Zentrum erstreckt sich
ueber eine Flaeche von mehr als 250 000 Quadratkilometern. Diese
Hochebene faellt von Osten nach Westen sanft ab. Sie wird vom
Kastilischen Scheidegebirge und dessen Auslaeufern Sierra de Guadarrama
und Sierra de Gredos in die noerdliche und die suedliche Meseta
unterteilt. Hoechste Erhebung in diesem Gebiet ist der Pico de Almanzor
mit 2 592 Metern. Die Gebirgszuege sind durch zum Teil steilwandige
Taeler intensiv gegliedert. Die noerdliche Meseta umfasst die
historischen Landschaften Altkastilien und Leon, die groessere suedliche
Meseta die Landschaften Neukastilien und Extremadura.

An die zentral gelegene Meseta schliessen Gebirgszuege an. Nach Norden
ist dies das Kantabrische Gebirge mit dem bis 2 648 Meter hohen Massiv
der Picos de Europa. Im Osten wird die Hochebene vom Iberischen
Randgebirge umrahmt (in der Sierra de Moncayo bis 2 313 Meter hoch). Die
geographische Grenze nach Sueden markiert die bis 1 323 Meter hohe
Sierra Morena. Im Westen faellt die Meseta allmaehlich ueber das
Tafelland in Extremadura zur Atlantikkueste in Portugal ab.

Zu den hoechsten der aeusseren Randgebirge des spanischen Festlandes
gehoeren die Pyrenaeen im Norden und die Betische Kordillere mit der
Sierra Nevada im Sueden. Hoechster Gipfel der Pyrenaeen, dem
Grenzgebirge zu Frankreich, ist der Pic de Aneto mit 3 404 Metern. In
der Sierra Nevada erhebt sich der Mulhacen (3 477 Meter) als hoechster
Berg der Iberischen Halbinsel. Zwischen den inneren, die Meseta
begrenzenden Gebirgen und den kuestennahen Hochgebirgen breiten sich
ausgedehnte Flusstaeler aus. Weite Beckenlandschaften werden von den
laengsten Fluessen der Halbinsel durchquert.

Die fruchtbaren Kuestenebenen sind ueberwiegend schmal und selten
breiter als 30 Kilometer. An einigen Stellen reichen die Bergketten bis
an das Meer, wo sie zum Teil sehr steil abfallen und felsige Landspitzen
bilden. Dies ist besonders entlang der Mittelmeerkueste der Fall, wo
sich einzelne Auslaeufer des Katalanischen Kuestengebirges bis zum Meer
hin ausdehnen. Barcelona verfuegt ueber den einzigen groesseren Hafen an
diesem Kuestenabschnitt. An der Kueste im Nordwesten Spaniens, besonders
in Galicien, gibt es einige bedeutende Haefen. Die Voraussetzungen fuer
die Entstehung geeigneter Buchten sind in diesem Bereich ueberaus
guenstig. Durch nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels wurden in
Galicien ehemalige, weit ins Landesinnere hineinreichende Flusstaeler
ueberflutet und bilden nun tief eingeschnittene Buchten (Riakueste). In
diesen Kuestenbereichen entstanden ideale Naturhaefen.

Die Inselgruppe der Balearen bildet geologisch die nordoestliche
Fortsetzung der Betischen Kordillere im Mittelmeer. Hoechster Berg ist
der Puig Mayor auf Mallorca mit einer Hoehe von 1 445 Metern. Die
hoechste Erhebung auf dem gesamten spanischen Territorium ist der Pico
de Teide (3 715 Meter) auf Teneriffa, der groessten der Kanarischen
Inseln.

Auch wenn der Boden in Spanien fuer eine agrarische Nutzung sorgfaeltig
bewaessert und kultiviert werden muss, ist er eine reiche und wertvolle
natuerliche Ressource. Das Spektrum unterschiedlicher Bodentypen ist
aufgrund der Groesse der Landes ueberaus breit. Waehrend weite Teile des
ueberwiegend trockenen Landesinneren von wenig entwickelten Rohboeden
bedeckt sind, ist in den feuchteren Regionen Terra rossa grossflaechig
verbreitet. Dieser Bodentyp ist charakteristisch fuer die Teile des
mediterranen Raumes, in denen Kalkstein ansteht. Die
niederschlagsreichen Gebiete im Norden des Landes sowie an den Luvseiten
der Gebirge sind mit fruchtbaren Braunerden bedeckt. Die Landesteile in
den trockenen Bereichen des suedoestlichen Spanien tragen ueberwiegend
graue, salzhaltige Halbwuesten- und Wuestenboeden.

Die laengsten spanischen Fluesse durchqueren zum Teil ausgedehnte
Beckenlandschaften. Sie haben meist grosse Einzugsgebiete; ihre
Wasserscheiden verlaufen ueber die Kaemme der hohen Gebirgszuege. Die
Hauptwasserscheide zwischen Atlantischem Ozean und Mittelmeer verlaeuft
ueber die Gebirge, welche die Meseta im Norden und Osten begrenzen.

Der fuer kleinere Schiffe streckenweise befahrbare Ebro im Nordosten
Spaniens fliesst in einem breiten Becken zwischen den Pyrenaeen und dem
Iberischen Randgebirge und muendet nach Durchqueren des Katalanischen
Kuestengebirges in einem sich staendig erweiternden Delta ins
Mittelmeer. Er ist 910 Kilometer lang und der einzige der grossen
spanischen Fluesse, die in das Mittelmeer entwaessern. Die anderen
Hauptfluesse des Landes muenden in den Atlantischen Ozean. Der 657
Kilometer lange Guadalquivir durchfliesst in Suedspanien das breite
Andalusische Becken, das zum Atlantischen Ozean hin in eine weite
Tiefebene uebergeht. Duero (in Portugal Douro, Gesamtlaenge 895
Kilometer), Tajo (Tejo, 1 007 Kilometer), Guadiana (818 Kilometer) und
Mino (Minho, 310 Kilometer) entspringen in Spanien und muenden in
Portugal in den Atlantik.

Der Guadalquivir ist der tiefste Fluss Spaniens und der einzige, der
ueber eine gewisse Strecke fuer groessere Schiffe befahrbar ist. Die
meisten spanischen Fluesse sind zu schmal fuer die Binnenschifffahrt und
koennen auch kaum zur Bewaesserung genutzt werden. Zahlreiche Kraftwerke
dienen jedoch der Energiegewinnung aus Wasserkraft. In Spanien gibt es
keine groesseren natuerlichen Binnenseen. An vielen Stellen der grossen
Fluesse wurden kuenstliche Stauseen angelegt.

Die natuerliche Vegetation Spaniens wurde durch menschliche
Einflussnahme tief greifend umgestaltet. Frueher waren weite Teile der
Iberischen Halbinsel von Wald bedeckt. Weitraeumige Abholzung zur
Ausweitung von Agrar- und Siedlungsflaeche sowie zur Gewinnung von Bau-
und Brennholz dezimierte die Waldbestaende erheblich. Mittlerweile sind
nur noch 28,8 Prozent der Landesflaeche bewaldet (2000). In den
kuehleren und feuchteren Lagen des Nordwestens ueberwiegen sommergruene
Laubbaeume wie Buchen, Eichen oder Kastanien, waehrend in den Pyrenaeen
zusaetzlich Nadelhoelzer gedeihen. Seit mehreren Jahrzehnten wird
intensiv aufgeforstet. Einerseits sollen die neu geschaffenen
Waldflaechen das Fortschreiten der Bodenerosion verhindern und den
Wasserhaushalt der betreffenden Gebiete verbessern. Andererseits stehen
hierbei wirtschaftliche Ueberlegungen im Mittelpunkt des Interesses.

Unter den waermeren und trockeneren Bedingungen der nach Sueden
anschliessenden Landesteile wird die Vegetationsdecke lichter. Im
Uebergangsbereich zu den sommerheissen Gebieten sind in den hoeheren
Lagen Kork- und Steineichenwaelder sowie verschiedene Strauchgewaechse
wie Ginster verbreitet. Die innere Borke der Korkeichen kann nach etwa
acht bis zehn Jahren in Platten vom Stamm geschaelt und verarbeitet
werden. Korkeichen werden daher zumeist als Nutzbaeume angebaut. Weiden,
Erlen und Pappeln sind die charakteristischen Baumarten der Flussufer.
Die natuerliche Vegetation in der zentralen Hochebene besteht vor allem
aus Straeuchern und Gebueschen.

Im Sueden des Landes sind der Trockenheit angepasste Hartlaubgewaechse
verbreitet. Dominante Arten der Macchie sind Johannisbrotstraeucher,
Erdbeerbaeume und Oleander. Ausserdem finden Agaven und Feigenkakteen
hier ideale Wachstumsbedingungen. Der Anbau von Oelbaeumen ist einer der
wichtigsten landwirtschaftlichen Bereiche. Der Oelbaum ist die
klassische Leitpflanze der mediterranen Flora. Eine der vielen
wissenschaftlichen Abgrenzungen des Mittelmeerraumes orientiert sich an
der Verbreitung des Oelbaumes. Waehrend der Anbau im Landesinneren bis
in die Meseta hineinreicht, werden die kuestennahen Gebiete bis in die
Pyrenaeen kultiviert. In den trockensten Gebieten im Suedosten wurden
die typischen Vertreter der Macchie durch die Gebueschformation Garigue
verdraengt. Die Flora setzt sich dabei aus niedrig wuechsigeren Pflanzen
wie Wolfsmilchgewaechsen und Zistrosen zusammen.

Die Vegetation der Kanarischen Inseln umfasst zahlreiche endemische
Arten, zu den markantesten Pflanzen gehoert der Drachenbaum. Die
Kanarische Dattelpalme breitete sich von den Inseln ueber weite Teil des
Mittelmeerraumes aus.

Die ehemals vielfaeltige Tierwelt wurde durch die weitraeumige Abholzung
reduziert. Viele Arten verloren ihre Lebensgrundlage und wurden entweder
in Randbereiche zurueckgedraengt oder starben vollstaendig aus. Zum
Schutz bedrohter Arten wurden vor allem in den Pyrenaeen, im
Kantabrischen Gebirge und im Muendungsbereich des Guadalquivir
Nationalparks eingerichtet.

Die Saeugetierfauna ist durch einige bemerkenswerte Spezies
gekennzeichnet, so gibt es in Spanien zwei Arten von Schleichkatzen: die
Ginsterkatze und den Ichneumon. Zudem leben in den gebirgigeren Regionen
noch Braunbaeren, Woelfe, Luchse und Wildkatzen. Zu den beruehmtesten
domestizierten Tieren gehoeren Stiere, die in der Naehe von Sevilla und
Salamanca fuer den spanischen „Nationalsport”, den Stierkampf,
gezuechtet werden.

Die Avifauna (Vogelwelt) Spaniens umfasst auffallende Arten wie
Bienenfresser, Blauracke, Eisvogel und Wiedehopf sowie eine Vielzahl von
Greifvogelarten mit Adlern, Geiern, Falken, Milanen, Weihen und
Bussarden. In feuchten Gebieten sind Flamingos, Reiher, Loeffler und
Dommeln verbreitet. Die relativ reiche Reptilienfauna umfasst Eidechsen
(u. a. die bis 60 Zentimeter grosse Perleidechse), Geckos, Skinke
(Glattechsen), Schleichen, Schlangen (Nattern, Ottern), das Europaeische
Chamaeleon sowie Land- und Meeresschildkroeten. In Bergfluessen und
Bergseen leben zahlreiche Fischarten wie Barben, Schleien und Forellen.
Die Kuestengewaesser sind reich an Thunfischen, Sardinen und
Krebstieren.

Die Einwohnerzahl Spaniens betraegt etwa 40 Millionen (2001). Die
Bevoelkerungsdichte liegt bei etwa 79 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Die Verteilung der Bevoelkerung ist ueberaus ungleichmaessig. 77 Prozent
der Bevoelkerung leben in Staedten (1999). Hohen Werten der
Bevoelkerungsdichte in den wirtschaftlich stark entwickelten Gebieten
und den Kuestenregionen stehen zum Teil sehr niedrige Werte im
Landesinneren gegenueber. Die Zuwanderung von Menschen aus
strukturschwachen laendlichen Regionen in die grossen Staedte haelt an.
Mehr als drei Millionen Spanier leben im Ausland, darunter etwa 200 000
in Deutschland. Das mittlere Bevoelkerungswachstum Spaniens betraegt
etwa 0,10 Prozent (2001). Die mittlere Lebenserwartung liegt fuer
Maenner bei 75,5 und fuer Frauen bei 82,6 Jahren (2001).

Spanien ist ein ethnisch ueberaus heterogenes Land, rund 97,5 Prozent
aller Bewohner sind Spanier. Die Bevoelkerung ging im Wesentlichen aus
der Mischung der urspruenglichen Bevoelkerung der Iberischen Halbinsel
mit den Voelkern hervor, welche die Halbinsel eroberten und ueber lange
Zeitraeume hinweg besetzten. In diesen Perioden kamen ethnische Elemente
der Roemer, der Sweben, der Westgoten (siehe Goten) und der Teutonen
hinzu. Weiterhin koennen semitische Elemente nachgewiesen werden. Viele
ethnische Gruppen in Spanien haben sowohl kulturell als auch sprachlich
ihre Identitaet bewahrt. Hierzu zaehlen die etwa 2,5 Millionen Basken im
Norden des Landes. Sie sind Nachkommen eines nichtindogermanischen
Volksstammes und zeigen traditionell starke Bestrebungen zur Autonomie.
Die historische Region der Basken reicht auf franzoesisches Staatsgebiet
ueber. Im Nordwesten Spaniens leben rund 2,5 Millionen Galicier. Eine
weitere zahlenmaessig starke ethnische Gruppe sind die etwa acht
Millionen Katalanen, von denen die meisten in Katalonien leben. Weitere
Siedlungsgebiete der Katalanen sind die suedlich angrenzenden Gebiete
sowie die Balearen.

Im Dezember 2000 waren in Spanien rund 940 000 Auslaender gemeldet,
davon stammten rund 555 000 aus Laendern ausserhalb der Europaeischen
Union. Der Anteil auslaendischer Bewohner an der Gesamtbevoelkerung ist
mit etwa 2,5 Prozent sehr gering. Die groesste Gruppe bilden Marokkaner
(ca. 195 000), gefolgt von Chinesen (31 000) und Ecuadorianern (29 000).
Seit 1990 ist eine verstaerkte Zuwanderung aus osteuropaeischen Staaten
zu verzeichnen. Zahlenmaessig staerkste Volksgruppen sind Rumaenen (12
000, mit einem hohen Anteil von Sinti und Roma) und Polen (9 000). Die
Zahl der sich illegal in Spanien aufhaltenden Personen wird auf ueber
100 000 geschaetzt.

Die Hauptstadt und zugleich groesste Stadt ist Madrid mit 2 866 850
Millionen Einwohnern (1996). Die zweitgroesste Stadt, Barcelona (1,51
Millionen), ist zugleich wichtigster Hafen und Handelszentrum, die
Hauptstadt der Provinz Barcelona und der Region Katalonien. Weitere
bedeutende Staedte sind u. a. Valencia (739 412), die Hauptstadt der
gleichnamigen Provinz und Region, ein Produktions- und Eisenbahnzentrum,
Sevilla (701 927), Hauptstadt der Provinz Sevilla und der Region
Andalusien, ein bedeutendes kulturelles Zentrum, Zaragoza (603 367),
Hauptstadt der Provinz Zaragoza und der Region Aragonien, ein wichtiges
Industriezentrum, und Bilbao (358 467), eine Stadt mit einem bedeutenden
Exporthafen.

Das goldene Zeitalter des spanischen Bildungswesens lag im Mittelalter,
als Mauren, Christen und Juden in Cordoba, Granada und Toledo starke,
religionsuebergreifende Zentren fuer hoehere Bildung unterhielten. Die
Universitaet von Salamanca (1218 gegruendet) diente seit dem 16.
Jahrhundert als Vorbild fuer die Hochschulen in Lateinamerika und
staerkte so den internationalen Einfluss des spanischen Bildungswesens.
Im Lauf des 16. Jahrhunderts war die Universitaet von Alcala (gegruendet
in Alcala de Henares 1510, Umzug nach Madrid 1836 – Universitaet von
Madrid) fuer die in vielen Sprachen parallel durchgefuehrten
Bibeluebersetzungen beruehmt. Bedeutende Lehrmeister jener Zeit waren u.
a. Juan de Huarte, ein Pionier auf dem Gebiet psychologisch orientierter
Erziehung, der Humanist und Philosoph Juan Luis Vives, der neue
Vorstellungen fuer das Bildungswesen vertrat und sich ganz besonders
fuer die Bildung der Frauen einsetzte, sowie St. Ignatius von Loyola,
der Gruender des Jesuitenordens. Francisco Giner de los Rios, der nach
Reformmoeglichkeiten in der hoeheren Bildung und bei der Ausbildung von
Frauen suchte, Francisco Ferrer Guardia, der sich fuer eine Reform und
Demokratisierung der Bildung stark machte, und der Philosoph Jose Ortega
y Gasset, dessen Schriften ueber die Aufgaben der Universitaet in viele
Sprachen uebersetzt wurden, waren weitere Lehrer, die im 19. und 20.
Jahrhundert wichtige Beitraege zum Bildungswesen leisteten. Die
Koenigliche Spanische Akademie (1713 gegruendet) und die Koenigliche
Akademie fuer Geschichte (1738 gegruendet) sind fuer ihre
wissenschaftlichen Veroeffentlichungen bekannt.

Jede Betrachtung der spanischen Kultur muss den ausserordentlich grossen
Einfluss der Religion auf die Geschichte des Landes und das Leben des
Einzelnen hervorheben.

Das spanische Leben ist stark von Fiestas gepraegt. Diese beginnen
normalerweise mit einer Hochmesse mit anschliessender feierlicher
Prozession, bei der Heiligenfiguren von den Teilnehmern auf ihren
Schultern getragen werden. Oft beleben Musik, Tanz, Dichtung und Gesang
das farbenfrohe Ereignis. Zu den bedeutendsten Fiestas gehoeren die
Fiesta in Valencia, die April-Fiesta in Sevilla und die Fiesta San
Fermin in Pamplona. Dagegen sind das Fronleichnamsfest in Toledo und
Granada sowie die Feierlichkeiten der Karwoche in Valladolid, Zamora und
Cuenca sehr ernsthafte Ereignisse.

Der Stierkampf, der in der spanischen Tradition eine ueberaus grosse
Rolle einnimmt, wird fiesta brava genannt. Auch wenn der Stierkampf
selbst in Spanien immer staerker in die Kritik geraet, bleibt der Besuch
einer Arena fuer viele Spanier eine beliebte Freizeitbeschaeftigung. Die
Wurzeln des Stierkampfes reichen in das 16. Jahrhundert zurueck, als
Reiter (caballeros) die Stiere mit der Lanze erlegten. Neben der
Funktion als Feierlichkeit an adeligen Hoefen diente dieser Kampf
mitunter auch als Waffenuebung. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde der
berittene Kaempfer immer mehr vom „Kaempfer zu Fuss” verdraengt. Zum
oeffentlichen Schauspiel wurden Stierkaempfe mit Fertigstellung des Baus
der ersten Plaza de Toros im Jahr 1749 in Madrid. Mittlerweile treten
als Stierkaempfer nur noch professionelle Toreros in die Arena.

Die 1712 als Koenigliche Bibiliothek gegruendete Nationalbibliothek in
Madrid ist die groesste des Landes und beherbergt ueber vier Millionen
gebundene Buecher. Zu ihrer Sammlung gehoeren seltene Buecher, Drucke
und die wunderschoene Sala de Cervantes, die dem grossen spanischen
Schriftsteller Miguel de Cervantes Saavedra gewidmet ist. Die Bibliothek
des Koeniglichen Palastes (1760 gegruendet) in Madrid verfuegt ueber
viele seltene Auflagen aus dem 16. Jahrhundert sowie ueber herausragende
Manuskripte und Kupferstiche. Die Escorial-Bibliothek in der Naehe von
Madrid ist fuer ihre Sammlung seltener Buecher bekannt. Archiv und
Bibliothek der Kathedrale von Toledo sind fuer die Sammlung von etwa 3
000 Manuskripten aus dem 8. und 9. Jahrhundert und mehr als 10 000
Dokumenten aus dem 11. Jahrhundert beruehmt.

Eine der groessten Kunstsammlungen der Welt befindet sich im
Nationalmuseum in Madrid (dem Prado). Hier finden sich Exponate von El
Greco, Diego Velazquez, Bartolome Esteban Murillo und Francisco Goya,
Werke der italienischen Maler Sandro Botticelli und Tizian sowie von
Rembrandt. Das Nationalmuseum fuer Moderne Kunst in Madrid hat sich auf
die spanische Malerei nach 1800 spezialisiert.

Spanische Tonwaren, Brokate, Wandteppiche und Elfenbeinschnitzereien
befinden sich im Nationalen Museum fuer Archaeologie, das auch die
bedeutendste spanische Bibliothek mit Werken der Archaeologie
beherbergt. Im Nationalen Voelkerkundemuseum in Madrid sind Kunstwerke
aus den ehemaligen spanischen Kolonien ausgestellt, darunter aus
Aequatorial-Guinea, den Philippinen und Bolivien. Weitere Museen in
Madrid sind das Nationale Museum der Wissenschaft und das Museum des
Spanischen Volkes. In Barcelona befinden sich das Meereskundemuseum und
das Archaeologische Museum, das eine grosse Sammlung praehistorischer,
phoenizischer, griechischer, roemischer und westgotischer Kunstwerke
beherbergt.

Die spanische Kunst wirkte ueber die Jahrhunderte nachhaltig auf den
Rest der europaeischen Tradition. Zu den beruehmtesten spanischen Malern
gehoeren El Greco, Velazquez, Goya, Salvador Dali und Pablo Picasso.

Die spanische Musik spiegelt die starken Einfluesse der christlichen und
maurischen Kultur. Im 17. Jahrhundert wurde eine besondere Opernform,
die Zarzuela, eingefuehrt. Antonio Soler war im 18. Jahrhundert einer
der fuehrenden Klavierkomponisten, und Enrique Granados sowie Manuel de
Falla setzten diese Tradition im 20. Jahrhundert fort. Neben Komponisten
von Weltruf brachte Spanien auch Instrumentalvirtuosen hervor. Beruehmte
spanische Musiker des 20. Jahrhunderts sind u. a. der Gitarrist Andres
Segovia, der u. a. Paco de Lucia massgeblich beeinflusste, und der
Cellist Pablo Casals. Unter den beruehmtesten Tenoeren der Gegenwart
kommen Jose Carreras und Placido Domingo aus Spanien.

Zu den in Spanien beliebtesten Instrumenten gehoeren Gitarre, Tamburin,
Kastagnetten und die gaita, eine Art Dudelsack. Bolero, Flamenco, Jota
und Fandango haben in Spanien ihren Ursprung.

Spanien besteht aus 17 Autonomen Regionen (Comunidades Autonomas) mit
insgesamt 52 Provinzen. Die Autonomen Regionen sind Andalusien,
Aragonien, Asturien, Balearen, Baskenland (Pais Vasco), Kanarische
Inseln, Kantabrien, Kastilien-La Mancha, Kastilien-Leon (siehe
Kastilien), Katalonien, Extremadura, Galicien, La Rioja, Madrid, Murcia,
Navarra und Valencia.

Die Verfassung von 1978 erlaubte zwei Arten von autonomen Regionen, die
jeweils mit unterschiedlichen Befugnissen ausgestattet waren.
Katalonien, das Baskenland und Galicien wurden zu „historischen
Nationalitaeten” erklaert und durchliefen ein vereinfachtes Verfahren
zur Erreichung ihrer Autonomie. Das Verfahren fuer die anderen Regionen
war langwieriger und komplizierter. Die Autonomen Regionen haben zwar
weitgehende Vollmachten in der Selbstverwaltung; ueber die Frage, ob
regionale oder zentrale Regierungsgewalt vorherrschen soll, wird jedoch
noch immer verhandelt. Zu den Zustaendigkeiten der Autonomen Regionen
gehoeren u. a. Sozialfuersorge, Kultur, Polizei, Gesundheitswesen und
Umweltschutz.

In jeder der 17 Autonomen Regionen Spaniens wird eine gesetzgebende
Versammlung gewaehlt, die aus einer Kammer besteht. Diese Kammer
bestimmt aus ihren Mitgliedern einen Praesidenten. Sieben Autonome
Regionen bestehen aus nur einer Provinz, die anderen zehn umfassen zwei
oder mehr Provinzen. Die einzelnen Regionen unterscheiden sich
hinsichtlich Flaeche, Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft stark
voneinander. Katalonien im Nordosten von Spanien hat sich in den letzten
Jahren zu einer der wirtschaftlich dynamischsten Regionen in Europa
entwickelt. Die Wirtschaftsstruktur wird ueberwiegend vom produzierenden
Gewerbe und dem Dienstleistungssektor gepraegt. In der groesseren, aber
wesentlich duenner besiedelten Extremadura im Suedwesten Spaniens
dominiert demgegenueber immer noch die Landwirtschaft.

In jeder der insgesamt 52 Provinzen gibt es einen ernannten Gouverneur
und einen gewaehlten Rat. Die mehr als 8 000 Gemeinden werden jeweils
von einem direkt gewaehlten Rat regiert, der seinerseits aus seinen
Reihen den Buergermeister waehlt.

LAND BEVOeLKERUNGSSTAeRKE STREITKRAeFTEUMFANG SOLDATEN PRO 1 MIO.
EINWOHNER

Russland 150 Millionen 1,7 Millionen 11 333

Ukraine 52 Millionen 400 000 7 692

Frankreich 56 Millionen 395 000 7 054

Polen 38 Millionen 248 000 6 539

USA 252 Millionen 1,5 Millionen 5 952

Italien 58 Millionen 325 000 5 603

Spanien 40 Millionen 205 000 5 125

Deutschland 82 Millionen 340 000 4 146

Grossbritannien 57 Millionen 227 000 3 982

Fuer die maennlichen Spanier ist seit Januar 1997 ein sechsmonatiger
Wehrdienst Pflicht. Bis Ende 1996 betrug die allgemeine Wehrpflicht noch
neun Monate. Die spanische Armee umfasst 166 050 Soldaten (1999). Die
paramilitaerische Guardia Civil hat eine Staerke von 66 000 Mann. In den
vergangenen Jahren wurden jeweils etwa 200 000 neue Wehrpflichtige zum
Dienst an der Waffe eingezogen. Die Zahl der Wehrdienstverweigerer
belaeuft sich auf jaehrlich etwa 100 000. Die neuesten Plaene des
spanischen Verteidigungsministeriums zielen auf eine Abschaffung der
Wehrpflicht bis zum Jahr 2003 und die Aufstellung einer Berufsarmee von
rund 150 000 Soldaten.

Spanien wurde 1982 Mitglied der NATO. Diese Mitgliedschaft im westlichen
Verteidigungsbuendnis wurde 1986 mit einer Volkabstimmung bestaetigt.
Unter anderem zielte das Referendum auch auf die Reduzierung der in
Spanien stationierten Truppen der anderen Mitgliedsstaaten der Allianz.
Spanien und die Vereinigten Staaten von Amerika einigten sich im Januar
1988 auf den Abzug amerikanischer Luftstreitkraefte vom Stuetzpunkt
Torrejon.

Die Landwirtschaft ist eine der wesentlichen Stuetzen der spanischen
Wirtschaft. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Weizen,
Gerste, Zuckerrueben, Mais, Kartoffeln, Roggen, Hafer, Reis, Trauben,
Tomaten und Zwiebeln. Spanien verfuegt ueber ausgedehnte
Weinanbaugebiete sowie ueber Citrus- und Olivenhaine.

Nur in einem Teil Spaniens, vor allem im Norden des Landes, ist der
Trockenfeldbau bei ausreichenden Niederschlaegen grossflaechig
verbreitet. Ohne kuenstliche Bewaesserung gedeihen vorwiegend Getreide
und Huelsenfruechte sowie trockenheitsresistente Dauerkulturen wie
Weinstoecke, Feigenbaeume und Oelbaeume. Die klimatischen und
topographischen Bedingungen erfordern in weiten Teilen der spanischen
Landwirtschaft umfangreiche Bewaesserung. In den Provinzen am
Mittelmeer, vor allem in Valencia, gibt es Bewaesserungssysteme, welche
die Arbeit vieler Generationen widerspiegeln. Der frueher trockene
Kuestenguertel ist heute eine der fruchtbarsten Gegenden in Spanien; auf
vielen agrarisch genutzten Flaechen (Huertas) sind mehrere Ernten im
Jahr moeglich. Neben Zuckerrohr und Zitrusfruechten werden hier vor
allem Gemuese, Tabak und auch Reis kultiviert. Im Tal des Ebro gibt es
kombinierte Bewaesserungs- und Wasserkraftprojekte zur Gewinnung von
Elektrizitaet. Weite Gebiete der Extremadura, wie etwa die Region im
Umland des Flusses Guadiana, werden mit Hilfe staatlicher
Bewaesserungsprojekte bewirtschaftet. In kleineren Bauernhoefen wird der
Boden haeufig ueber Brunnen bewaessert. Andalusien liefert mehr als die
Haelfte der gesamten Olivenproduktion des Landes. Oelbaeume werden in
den trockenen Gebieten Suedspaniens auf grossen Flaechen angebaut.
Weitere wichtige Anbauprodukte im Sueden sind Baumwolle und Wein.
Spanien ist einer der weltweit groessten Weinproduzenten.

Viehzucht, insbesondere die Haltung von Schafen, Ziegen, Schweinen und
Rindern, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Der
Viehbestand konnte in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gesteigert
werden. Entsprechend wuchs auch die Produktion von Fleisch und Milch.
Eine Besonderheit in der Viehwirtschaft ist die Zucht von Kampfstieren,
die vorwiegend in den noerdlichen Regionen (vor allem in Galicien, in
Asturien und im Baskenland) erfolgt. Die intensive Entwicklung der
Viehwirtschaft ist mittlerweile vor allem in den trockeneren Gebieten
Suedspaniens problematisch geworden. Zu starke Beweidung fuehrte auf
einigen Flaechen zu nahezu vollstaendigem Verlust der Vegetationsdecke
und nachfolgenden Erosionsschaeden.

Der Fremdenverkehr stellt mitunter die wichtigste Einnahmequelle des
Landes dar. 1999 reisten mehr als 60 Millionen Menschen aus anderen
Laendern nach Spanien; der ueberwiegende Teil davon waren Urlauber. Die
meisten Besucher des Landes kamen aus Frankreich, Portugal, Deutschland
und Grossbritannien.

Der Tourismus konzentriert sich stark auf die festlaendischen
Kuestenregionen am Atlantischen Ozean und am Mittelmeer sowie auf die
Balearen und die Kanarischen Inseln. Darueber hinaus verzeichnen auch
die kulturell und historisch interessanten Staedte Madrid, Barcelona,
Valencia, Sevilla, Cordoba und Granada hohe Besucherzahlen. Bau und
Betrieb der fuer die vielen Besucher benoetigten Infrastruktur fuehrten
vor allem in den Kuestenregionen zu intensiven wirtschaftlichen und
oekologischen Veraenderungen. Waehrend im Tourismussektor kontinuierlich
neue Arbeitsplaetze geschaffen werden konnten, kam es andererseits durch
den Bau von Hotels und Verkehrswegen zu Belastungen. Probleme sind dabei
vor allem der hohe Wasserbedarf der Hotelanlagen, Entsorgung und Laerm.

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